Q2-Erdkunde-Leistungskurs unterwegs: Innovationsstandorte in der Stadt Aachen

Foto digital church (c) St. Ursula Geilenkirchen
Datum:
Mi. 28. Feb. 2024
Von:
Hannah Große (Schülerredaktion)

Die Zukunft jeder Stadt hängt von Innovationen ab. Von der Wirtschaft bis zur Lebensqualität – Innovationen sind der Motor, der die urbane Evolution antreibt. Auch für die Stadt Aachen spielen Innovationen eine große Rolle: Vom Elisenbrunnen bis in die Pontstraße, über Universitäten und Kulturhäuser. In Aachen gab es schon immer wichtige Innovationsstandorte, welche die Stadtentwicklung über die Jahre prägten.  

Um für das Thema Innovationen ein größeres Verständnis zu gewinnen, fuhr der Erdkunde-LK der Jahrgangsstufe Q2 unter der Leitung von Herrn Robert Jansen am 2. Februar 2024 nach Aachen, in Form einer Kurzexkursion. Dabei begleitete sie der Universitätsprofessor Dr. Rudolf Juschelka als Vertreter des Kooperationspartners Institut für Geografie der Universität Duisburg-Essen.  

Morgens startete die Exkursion am Elisenbrunnen – mitten im Zentrum der Stadt. Dieser hatte zwar damals als sogenannte „heiße Quelle“ eine größere Bedeutung für die Bewohner Aachens, spielt heute aber auch noch eine kleinere Rolle, gerade für den Tourismus. Jedoch führte Rudolf Juschelka an, dass der Elisenbrunnen heutzutage nicht mehr so interessant für Besucher ist, weshalb neue Innovationen geschaffen werden mussten, um die Attraktivität der Stadt Aachen beizubehalten.  

Der nächste Halt der Exkursion war das Klenkes-Denkmal am Holzgraben, welches drei Personen zeigt, die den kleinen Finger erhoben haben. Dieses Denkmal steht für die frühere Bedeutung der Nadelindustrie in Aachen, da – wie Juschelka erklärte – die defekten Nadeln mittels des kleinen Fingers aussortiert wurden. Auch die Barockfabrik, die sich der Kurs im späteren Verlauf des Programms anschauen konnte, wurde zu früheren Zeiten als Spinnerei eingerichtet und galt daher als wichtiges Industriegebäude. Heute ist das Gebäude ein Kulturhaus in städtischer Trägerschaft der Stadt Aachen und ein Bildungsort für Schauspiel, Regie, Musical und Theater. Somit ist dieses alte Textilfabrikgebäude, welches klar erkennbar ist durch die vielen Fenster und großen Schornsteine, ein Beispiel für Umnutzungen und stadtplanerische Aufwertungen durch Kultur- und Kreativwirtschaft.  

Das Highlight des Tages war jedoch die Digital Church, welche bereits mit großer Neugier von dem Leistungskurs betreten wurde. Dies ist eine entweihte Kirche, die einerseits für Veranstaltungen, andererseits jedoch als Coworking Space genutzt wird und somit Treffpunkt der „digitalHUB Community“ ist. Dort tauschen sich Startups, Mittelstand und Industrie über ihre Projekte aus und erschaffen neue Ideen und Innovationen. Besonders die Wirkung von der Kirche zusammen mit den gemütlich eingerichteten Arbeitsplätzen, hat großen Eindruck bei den Schülern hinterlassen. Hier konnte man stark erkennen, was für einen großen Einfluss Globalisierung und Digitalisierung auf die Stadtentwicklung hat und somit auch auf die Industrie. Die Digital Church kann damit ebenfalls als ein weiteres Beispiel für Umnutzung und Nutzungswandel von alten Gebäuden – in diesem Fall Sakralbauten – angesehen werden.  

Über denkmalgeschützte Bürogebäude, in denen Amazon neue Produkte entwickelt, ging es weiter zu einem wichtigen Vernetzungspunkt für Innovationen: Die RWTH Aachen. Die Universität kann als Nukleus im Technologie-, Innovations- und Startup-Ökosystem angesehen werden. Dort werden die Menschen mit dem erforderlichen „Know-How“ ausgebildet, um Innovationen überhaupt schaffen zu können. Des Weiteren arbeitet die RWTH mit verschiedenen Partnern als Kooperation zusammen und ist somit nicht nur eine Bildungsstätte, sondern auch ein wichtiger Vernetzungsort für Unternehmen.  

Die Exkursion endete in der Pontstraße, an der ehemaligen Molkerei, welche heute als der Freizeit- und Gastronomiestandort gilt. Sie ist nicht nur ein weiteres Beispiel für Umnutzung und stadtplanerische Aufwertung, viel mehr ist die alte Molkerei – heute umgebaut zu Bars, Clubs und Restaurants – ein wichtiges letztes Puzzleteil für Innovationen. Die Pontstraße soll dazu dienen, die Stadt Aachen besonders für junge Menschen attraktiv zu gestalten und ist damit einer der wichtigen Standortfaktoren der RWTH.  

Man kann also festhalten, dass der Geografie Leistungskurs einen runden und vollständigen Einblick darüber erhalten konnte, warum Innovationen für eine Stadt so wichtig sind und was diese für einen großen Einfluss auf Stadtentwicklung und Strukturwandel haben.

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