Erdkunde / Geographie

Das Fach Erdkunde (c) Bischöfliches Gymnasium Sankt Ursula Geilenkirchen (Ute Haupts)

„Ohne die Geographie bleibt man, was man auch gelernt haben mag, beschränkt, begrenzt, beengt. Nichts bildet und kultiviert den gesunden Verstand mehr als Geographie“ (Immanuel Kant, nach der Mitschrift eines Studenten)

Von entscheidender Bedeutung sind die Fragen: Wie kann der Raum - lokal, regional bis global betrachtet - nachhaltig genutzt werden, und wie lassen sich die Lebenschancen der heutigen Generation sichern und verbessern, ohne die Chancen der künftigen Generationen einzuschränken? Dabei umfasst der Blick ökonomische, ökologische und soziale Aspekte. Der Erdkundeunterricht am Bischöflichen Gymnasium St. Ursula bietet somit einen lebensnahen Bezug und sensibilisiert die Lernenden zu einem sorgfältigen und rücksichtsvollen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen – auch im Hinblick auf die Verantwortung des Menschen für die Erde als Teil der Schöpfung Gottes.
Das Fach Erdkunde zeichnet sich zudem durch eine thematische Vielfalt hinsichtlich verschiedener humangeographischer und physisch geographischer Sachverhalte, verknüpft mit einer methodischen Vielfalt, aus. Die notwendigen Informationen erhalten die Lernenden durch die Auswertung verschiedenster Quellen, wie Karten, Diagramme, Graphiken, Satellitenbilder, Tabellen oder Sachtexten, wodurch der Unterricht abwechslungsreich, interessant und spannend wird. Zudem geben regelmäßige Exkursionen den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, den Raum selbst zu erkunden.

Weitere Informationen

Die originale Begegnung hat im Erdkundeunterricht für die Erschließung von Lebenswirklichkeit eine besondere Bedeutung, da der von Naturfaktoren und menschlichen Aktivitäten geprägte Raum unmittelbar begeh- und erfahrbar ist. Die Fachschaft Erdkunde ist deshalb bemüht, in jeder Jahrgangsstufe, in der Erdkundeunterricht stattfindet, mindestens eine Exkursion pro Schuljahr durchzuführen. Über Zeitpunkt und Ziel der Exkursion entscheidet die/der jeweilige Fachlehrerin/Fachlehrer.

Der Geographieunterricht hat das Ziel, raumbezogene Handlungskompetenz zu vermitteln. Damit sind die Fähigkeit und die Bereitschaft gemeint, die nahe und ferne räumliche Umwelt fachstrukturell zu erfassen und an ihrer Entwicklung und Bewahrung mitzuarbeiten. Hierbei ist die originale Begegnung sehr förderlich, denn sie konfrontiert die Schülerinnen und Schüler als Verfahren des unmittelbaren Lernens mit der Komplexität der (räumlichen) Wirklichkeit und berücksichtigt daher verstärkt die affektive Seite des Lernens. Es fördert die Fähigkeit, aktiv zu handeln, selbstständig zu strukturieren, es zwingt zur Einhaltung eines stringenten Gedankenganges (in Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung) und zur eigenständigen Informationsbeschaffung. Die originale Begegnung bedarf der angemessenen Präsentation von Ergebnissen und kommt ohne Kooperation, Teamwork und Kommunikation nicht aus. Somit fördert dieses Verfahren Arbeitsweisen, die in der heutigen Arbeitswelt besonders gefragt sind. Das unmittelbare Lernen bei einer Exkursion ist außerschulischer Unterricht. Es schult die bewusste Wahrnehmung der ungefilterten Lebenswirklichkeit über das registrierende und entdeckende Beobachten und fördert nicht nur – wie bei der mittelbaren Begegnung – vornehmlich die Interpretationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler bezüglich Sekundärquellen. Die originale Begegnung hat verschiedene Funktionen im Lernprozess:

  • Ermittlung von Fragen oder Hypothesen bzw. Überprüfung von Hypothesen anhand der Realität durch Informations- und Datenvermittlung,
  • Förderung des selbstständigen und kooperativen Lernens,
  • Kennen lernen und Anwenden unterschiedlicher Präsentationstechniken.

An unterschiedlichen Stellen einer Unterrichtsreihe ist die originale Begegnung möglich. Beim Einstieg dient sie der Beobachtung und Beschreibung von Sachverhalten, der Ermittlung von Fragen anhand der erlebten Lebenswirklichkeit, der Problemformulierung und Hypothesenbildung und anschließender -überprüfung. Am Ende der Unterrichtsreihe dient die originale Begegnung der Festigung und Bestätigung der erarbeiteten Inhalte und der Anwendung fachrelevanter Arbeitsweisen und der Anwendung von Modellen.

Aus allen diesen Gründen werden Exkursionen mit Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung im Verlauf der gymnasialen Oberstufe im Kernlehrplan als übergeordnete Kompetenzerwartungen (HK3) als verpflichtende Elemente des Unterrichts aufgeführt[1] und sind zudem als äußerst sinnvoll für den Lern- und Verstehensprozess der Schülerinnen und Schüler anzusehen.

 

Exkursion zum ENERGETICON in Alsdorf

Das Exkursionsziel ENERGETICON in Alsdorf hat den Vorteil, in unmittelbarer Nähe zur Schule zu liegen und nachhaltig mit dem öffentlichen Personennahverkehr erreichbar zu sein.

Es gelingt dieser Einrichtung, die Frage der Energieversorgung der Zukunft schülernah zu präsentieren und zum Thema der Schülerinnen und Schüler zu machen (Identifikation). Die Notwendigkeit der „Energiewende“ wird sehr anschaulich dargestellt. Besonders motivierend sind auch die vielen interaktiven Angebote im ENERGETICON zum Thema Energiearten und -gewinnung. Auch der erste Teil des Museums zu den Themen „fossile Energie“ und „Steinkohlebergbau in der Zeche Anna“ versetzt die Besucher sehr anschaulich in die Zeit des aktiven Bergbaus. Energie, Energieformen, Energiewende und Klimawandelsind Themen des Lehrplans für die Jahrgangsstufe EF, weshalb das Exkursionsziel ausgezeichnet zum zweiten EF-Halbjahr passt. Die Umnutzung des Zechengeländes und der Industriegebäude des Steinkohlenbergwerks Anna in Alsdorf kann auch als Beispiel für den Strukturwandel gelten, was Thema in der Jahrgangsstufe Q2 ist.

 

[1] vgl. Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium/Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen  – Geographie (2014), S. 21 und S. 27.

Jedes Jahr nehmen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 9 am Erdkundewettbewerb "Diercke Wissen" teil. Die Fragen des Wettbewerbs beziehen sich auf verschiedene geographische Themen und beinhalten auch Aufgaben, bei denen das topographische Wissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt ist. Die Teilnahme soll in erster Linie Spaß machen und außerdem das geographische Wissen schulen.

Zunächst werden die jeweiligen drei Klassensieger ermittelt, die in der nächsten Runde einen weiteren Fragebogen ausfüllen, um die Schulsiegerin/den Schulsieger zu ermitteln. Alle Schulsiegerinnen und -sieger aller teilnehmenden Schulen aus NRW treten in nächster Instanz gegeneinander an, sodass eine Landessiegerin/ein Landessieger gekürt werden kann. Alle 16 Landessieger sowie die Siegerin/der Sieger der deutschen Schulen im Ausland fahren schließlich zum großen Bundesfinale.

Auch die Jahrgangsstufen 5 und 6 nehmen klassenintern am Erdkundewettbewerb teil. Hier erhalten die jeweiligen drei Klassenbesten eine Urkunde.