Das Medienkonzept verfolgt als primäre Zielsetzung, die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I und II im Rahmen von Unterrichtsmodulen zu entwickeln und zu fördern, die – nach Jahrgangsstufen hierarchisch geordnet – als obligatorische Unterrichtssequenzen in die Lehrpläne der einzelnen Fächer integriert sind.
Den Fachschaften obliegt es, solche fachspezifischen Module für digitales Lernen im Rahmen von konkreten Unterrichtsvorhaben zu etablieren und diese Lernprozesse nachhaltig zu evaluieren. Damit erfüllt die Schule eine Anforderung, wie sie in der vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW herausgegebenen Vorlage „Schulfachliche Eckpunkte für Gymnasien mit neunjährigem Bildungsgang“ formuliert ist: „Im Rahmen der Erarbeitung von Lehrplänen für die Fächer des neunjährigen Gymnasiums werden die Anforderungen an eine Bildung in der digitalen Welt in den einzelnen Fächern verankert.“
Eine erweiterte Zielsetzung des Medienkonzepts besteht darin, den Schülerinnen und Schülern „Computerkunde“ (z. B. Aufbau, Bestandteile und Funktionsweise eines Computers, Organisation und Verwaltung von Dateien usw.) zu vermitteln, Kenntnisse und Kriterien zur Bewertung von sozialen Netzwerken zu gewinnen und das „Internet“ als potentielle Gefahrenquelle kennenzulernen und zu beurteilen.
Die von den Schülerinnen und Schülern in allen Fächern zu erwerbenden Kompetenzen können gemäß dem Medienkompetenzrahmen NRW allgemein differenziert werden nach den Kategorien Bedienen und Anwenden, Informieren und Recherchieren, Kommunizieren und Kooperieren, Produzieren und Präsentieren, Analysieren und Reflektieren sowie Problemlösen und Modellieren.
Die Umsetzung des Medienkonzepts basiert auf spezifischen Hardware- und Softwarekomponenten. Mittels eines Kabelanschlusses und eines Glasfaser-Backbones verfügt die Schule über eine Datenleitung mit 600 Mbit/s Downstream und 20 Mbit/s Upstream. Das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ der Landesregierung NRW hat der Schule ermöglicht, die verschiedenen Trakte zu einem Netzwerk zusammenzuschließen, so dass in den Klassen- und Kursräumen eine sehr stabile WLAN-Verbindung mit komfortabler Bandbreite zur Verfügung steht.
In allen Räumen sind digitale Tafeln und drahtlos erreichbare Beamer mit Lautsprechern montiert, mit denen vielfältige Unterrichtsszenarien gestaltet werden können. Mehrere Terminalserver, auf denen Microsoft Windows Server 2016 läuft, erlauben den Einsatz der pädagogischen Oberfläche „Schuladmin“. 80 Convertibles – Notebooks mit Tabletmodus – mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows 10 sind zu jeweils sechszehn Einheiten auf fünf Ladewagen verteilt, die auf zwei Fluren in Trakt A und drei Fluren in Trakt N stationiert sind.
Bei Bedarf können so insgesamt 27 Unterrichtsräume zu mobilen Computerräumen umfunktioniert werden. Alle Convertibles kommunizieren über professionelle Access Points per WLAN mit den Terminalservern, die jedem Endgerät die auf den Servern installierten Programme vom Lehrer gesteuert zuweisen. In der schulischen Praxis kommen vorrangig Standardprogramme von Microsoft wie Word, OneNote, PowerPoint und Excel, aber auch spezifische Lernsoftware zum Einsatz. Seit dem Schuljahr 2020/2021 wird der Fachunterricht in einzelnen Fächern zusätzlich mit drei iPad-Wagen mit jeweils 20 Geräten gestaltet.
Aktuell beschäftigt sich die Schule mit dem Einsatz von Tablets im Unterricht. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Frage, ab welcher Jahrgangsstufe Tablets sinngemäß und effektiv eingesetzt werden können. Im Schuljahr 2021/22 wurden hier bereits erste Erfahrungen in zwei Klassen der Jahrgangsstufen 5 und 6 gesammelt, welche nun im Schuljahr 2022/23 in einer Klasse der Jahrgangsstufe 6 intensiviert werden.
Zur Vorbereitung, Ergänzung, Unterstützung und Vertiefung der im Unterricht erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, zu Hause mit personalisierten Office-Programmen zu arbeiten. Über den Verein der Freunde und Förderer erhalten sie für das Programmpaket „Office 365“ eine während der gesamten Schulzeit gültige persönliche Lizenz mit umfassenden Download- und Installationsrechten. Ein entscheidender Vorteil dieser Softwarelösung im Hinblick auf zielorientiertes Lernen mit digitalen Medien besteht darin, dass Schüler und Lehrer plattformunabhängig auf dieselben Programme zurückgreifen können.
Mit „Schuladmin“ steht eine pädagogische Software für die Verwaltung und Steuerung der schulischen IT zur Verfügung. Eine ihrer maßgeblichen Leistungen besteht darin, Lehrern über eine Klassenverwaltung die Möglichkeit zu geben, von Schülerinnen und Schülern genutzte eigene oder durch die Schule bereitgestellte Endgeräte zu überwachen und gezielt Netzwerkressourcen freizugeben. In der Klassenverwaltung von „Schuladmin“ kann die Anordnung der Arbeitsstationen in einem Raum abgebildet werden. Für einzelne Schüler, eine Schülergruppe oder für alle Schüler im selben Raum können diverse Funktionen ausgeführt werden. Dazu gehört u.a., das Display eines Endgerätes dunkel zu schalten und eine Anwendung, den Internetzugang oder einen Netzwerkdrucker freizugeben oder zu sperren Außerdem kann ein Schülerbildschirm ausgewählt und gegebenenfalls über den Beamer oder die digitale Tafel gespiegelt werden, um eine Überprüfung der Schülerarbeit vorzunehmen oder diese durch geeignete Impulse zu unterstützen.
Neben einer stabilen technischen Infrastruktur besteht eine weitere Voraussetzung für die erfolgreiche Realisierung des schulischen Medienkonzepts in einem medienpädagogischen Fortbildungsplan, der die spezifischen Bedürfnisse des Kollegiums ebenso berücksichtigt wie die Erfordernisse, die von der eingesetzten Hard- und Software ausgehen. Schulinterne Systemadministratoren sind damit betraut, Lehrerinnen und Lehrer zu befähigen, die pädagogische Software „Schuladmin“ in geeigneten Unterrichtssequenzen einzusetzen. Die Basisschulung der Microsoft-Programme erfolgt maßgeblich durch Multiplikatoren in den Fachschaften und wird – wie auch die Einweisung in „Schuladmin“ – in Abhängigkeit von der Bedarfslage durch ein externes Kursangebot ergänzt.
Zurzeit kann in knapp 30 Klassen-, Kurs- und Fachräumen der Unterricht mit einer digitalen Tafel gestaltet werden. Alle anderen Unterrichtsräume sind mit Decken- oder Kurzdistanzbeamer ausestattet, die kabellos angesteuert werden. Das Lernen mit digitalen Medien im Bischöflichen Gymnasium St. Ursula wird in den kommenden Jahren nochmals qualitativ dadurch gesteigert werden, dass neben den aktuell montierten digitalen Tafeln weitere Systeme zum Einsatz kommen und gegen Beamer ausgetauscht werden. Zur modernen Ausstattung der sechs Klassenräume im neu errichteten Trakt G, in denen seit Beginn des Schuljahres 2019/20 die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 unterrichtet werden, gehört auch die Installation einer digitalen Tafel.
Das Leistungsspektrum dieser multifunktionalen Systeme lässt sich deutlich erweitern, wenn in definierten Unterrichtseinheiten eine BYOD-Lösung das Fundament für innovative Lernprozesse darstellt. Mit „Bring your own device“ wird das pädagogische Prinzip bezeichnet, Schülern Lernprozesse mit digitalen Medien mittels eigener Endgeräte zu ermöglichen. Da sich dafür Smartphones, die sehr vielen Schülerinnen und Schülern in ihrem Alltag zur Verfügung stehen, nur bedingt eignen, evaluiert die Schule aktuell ein eigenes BYOD-Konzept.
Die in der Schule realisierte technische Infrastruktur mit ihren aufeinander abgestimmten und sich ergänzenden Komponenten bietet allen Fächern interessante didaktische und methodische Möglichkeiten, die neben neuen Wegen der Informationsvermittlung und Leistungsüberprüfung auch innovative Formen des kooperativen und individualisierten Lernens eröffnen. Insbesondere der Verbund eigener Endgeräte, der pädagogischen Software „Schuladmin“, des Microsoft-Programmpakets „Office 365“ und der digitalen Tafeln wird im Einklang mit der Kreativität von Schülern und Lehrern dazu führen, dass der spezifische Mehrwert digitaler Medien im Unterricht kein Postulat bleibt, sondern dort konkret als Ergänzung zu traditionellen Unterrichtsformen erlebt werden kann.
Das Digitalteam des Bischöflichen Gymnasiums Sankt Ursula beantwortet alle Fragen im Bereich Digitalisierung, zur Schullizenz oder zum Umgang mit den Microsoft Office 365-Anwendungen per E-Mail. Die zugehörige Adresse lautet support@ursula365.de. Die Anfrage wird an das gesamte Team weitergeleitet; eine schnelle Antwort ist versprochen.