Bischöfliches Gymnasium
Sankt Ursula
Geilenkirchen
Am letzten Wochenende im September waren viele namhafte Aussteller aus der Region am Bischöflichen Gymnasium Sankt Ursula Geilenkirchen zu Gast, um zu den Themen Ausbildung und Studium zu informieren. Dazu gab es in der Aula, der Pausenhalle und der Sporthalle 75 Messestände und viele Vorträge. Das Team der Schülerredaktion unserer Schule hat auf der Messe den Landtagsabgeordneten und Schirmherrn der Be Future! Stefan Lenzen getroffen und mit ihm – unterstützt durch die Radio-AG – ein Interview geführt.
Wie gefällt Ihnen die Be Future!, Herr Lenzen? Sind viele informative Stände dabei?
„Die Be Future! hat mich positiv überwältigt, da die vielen Stände die unterschiedlichsten Berufsfelder widerspiegeln und für jeden etwas dabei ist. Neben den unterschiedlichsten Ausbildungsangeboten werden verschiedenste Studiengänge von unterschiedlichen Hochschulen sowie duale Studiengänge präsentiert. Das hätte ich mir zu meiner Zeit gewünscht. Die Be Future! in Geilenkirchen ist auf jeden Fall einen Besuch wert.“
Die Anzahl der Informationsstände bei der Be Future! hat sich über die Jahre deutlich vermehrt; denken Sie, dass dies gut gelungen ist?
„Das kann man ganz kurz und knapp mit ‚ja‘ beantworten! Denn auch die Zahlen, die mir die beiden Organisatoren Wilfried Kleinen und Riccardo Marangi mitgeteilt haben, sprechen für sich: Was zuerst mit 10 bis 15 Ständen begann, hat sich bis heute auf ca. 75 Stände ausgeweitet und auch die Besucherzahlen von ca. 2000 sind wirklich sehr eindrucksvoll.“
Sie hätten sich zu Ihrer Schulzeit schon so eine Berufsmesse gewünscht; hätte das vielleicht Ihre Berufsentscheidung beeinflusst?
„Früher hat man sich mit Stift und Papier bewaffnet und ist zur Berufsinformationsmesse nach Aachen gefahren, wo man im kaufmännischen Bereich nur drei unterschiedliche Berufe vorgestellt bekommen hat. Vielleicht gibt es heute auch neue Berufe. Ich hätte mir zu meiner Zeit auf jeden Fall so eine Messe gewünscht! Ich habe zunächst eine Ausbildung als Bankkaufmann absolviert, da mir Mathematik und, so banal es auch klingen mag, Geld zählen Spaß machte. Im Anschluss an meine Ausbildung habe ich ein Studium begonnen. Möglicherweise hätte ich mich auch für ein duales Studium entschieden, wenn es das gegeben hätte. Letztlich bin ich aber zufrieden mit dem Weg, den ich eingeschlagen habe.“
Für welche Altersgruppe ist die Be Future! am besten geeignet?
„Wegen einer möglichen dualen Ausbildung ist die Be Future! sicherlich schon was für Schülerinnen und Schüler der fünften oder sechsten Klasse. Wenn es konkreter wird, und ein Berufswunsch reift, ist sie sicherlich ab der achten Klasse interessant. Lieber eher als später! Ab Klasse elf wird es dann richtig hilfreich, um sich für Studium oder Ausbildung zu entscheiden.“
Warum ist es sinnvoll, eine Berufsinformationsmesse hier in Geilenkirchen am Bischöflichen Gymnasium zu veranstalten, anstatt in großen Städten wie Köln oder Düsseldorf?
„Da ich selbst aus dem ländlich geprägten Kreis Heinsberg komme, und diesen auch im Kommunalausschuss vertrete, ist die Be Future!-Messe eine gute Chance, den Menschen zu zeigen, dass sie hier auf dem Land nicht nur günstig und schön leben und wohnen, sondern auch arbeiten können und dass es wie in den Städten eine Vielzahl an Arbeitsstellen und Ausbildungsplätze gibt. Außerdem steigt die Anzahl der Aussteller und Besucher, was zeigt, dass die Messe sehr gut angenommen wird. Daher halte ich sie für sehr nützlich und wichtig und sie sollte in den nächsten Jahrzehnten fortgeführt werden.“
Sehen Sie denn noch Verbesserungsmöglichkeiten?
„Mein erster Eindruck ist sehr positiv! Es finden sich sehr viele Branchen hier, das Angebot reicht von einem reinen Studium bis zu dualen Studienangeboten. Wir haben das auch noch mal besprochen, was Schwerpunkte künftiger Messen sein könnten. Als neuen Schwerpunkt kann ich mir zum Beispiel Ausbildung und Studium in Teilzeit vorstellen, denn diese werden nur sehr selten angeboten und man erreicht dann zum Beispiel etwa auch Alleinerziehende und könnte aufzeigen, dass es auch für sie Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten gibt. Das ist ein Punkt, bei dem ich sage, da erreiche ich noch mal eine neue Zielgruppe mit Nachholbedarf! Aber sicherlich gibt es noch viele andere Ideen; möglicherweise passen sich die Aussteller auch an Digitalisierungsthemen an. Ich bin mir sicher, die Messe wird sich dahin entwickeln, wenn der Bedarf da ist.“
Wir bedanken uns ganz herzlich für das aufschlussreiche Interview. Vielen Dank an den Landtagsabgeordneten Stefan Lenzen!