Bischöfliches Gymnasium
Sankt Ursula
Geilenkirchen
Rund 270 Schülerinnen und Schüler aus 16 Ländern waren zu Gast. Darunter acht Oberstufenschülerinnen des Bischöflichen Gymnasiums Sankt Ursula Geilenkirchen. Eine EU-Parlamentssitzung wurde an diesem Wochenende nachgestellt. Lehrer Frank Hülden, der den Bereich Internationalität und Sprache an unserer Schule leitet, begleitete die acht Ursulanerinnen zum Konferenzzentrum der Abdij Rolduc in Kerkrade. Das Wochenende mit vielen tollen Beiträgen auch unserer Schüler in englischer Sprache wurde vom Verein der Freunde und Förderer des Bischöflichen Gymnasiums Sankt Ursula unterstützt.
„This will be in order“ ist wahrscheinlich der Satz, den wir an diesem Parlamentswochenende am häufigsten gehört haben. Doch nach drei Tagen gefüllt von intensivem Programm spreche ich wahrscheinlich für alle Teilnehmer, wenn ich sage, dass unsere Wissbegierde zu den großen europäischen Themen immer noch nicht gestillt ist.
Herr Hülden hatte im Frühjahr die Nachricht verbreitet, dass Schüler unserer Schule an einer EU-Parlaments-Simulation namens „Model European Parliament“ im Kongresszentrum Rolduc in Kerkrade teilnehmen können. Da circa 270 Schüler aus 16 verschiedenen Ländern dabei waren, fand die gesamte Kommunikation in Englisch statt.
Die AFNORTH International School aus Brunssum, die Organisator der ganzen Veranstaltung ist, versucht dem echten Prozedere des Parlaments so nahe wie möglich zu kommen, weswegen alle Parteien, die im Parlament sind, inklusive ihrer Fraktionen, durch möglichst viele „Delegates“ vertreten werden. Unsere Abordnung bestand aus acht Schülerinnen; es waren Mathilda Kahlfeld (Q2), Jule Görtz (Q2), Emeline Terlingen (EF), Emilia Kaminski (EF), Hannah Voßen (EF), Katharina Meißen (Q2), Paula Abels (Q2) und ich. Wir alle betrachteten es als eine Ehre, für dieses Projekt auserwählt worden zu sein.
Das Faszinierende an diesem Wochenende war nicht, dass die gesamte Planung präzise ausgeführt worden ist oder dass man sich nach einem anstrengenden Tag immer auf exklusives Essen freuen konnte. Nein, das Schönste war, dass egal zu welchem Zeitpunkt, man sich von allen anderen Teilnehmern, inklusive Organisatoren, immer ernst genommen gefühlt hat. Gleichgültig wie absurd dein Vorschlag für die nächste Forderung deiner Partei oder Fraktion klang, es wurde dir immer genügend Zeit und Aufmerksamkeit geschenkt, um deine Ideen zu erklären und womöglich sogar die anderen Delegates von deinen Ansichten zu überzeugen. Jeder wurde als gleich- und vollwertig anerkannt.
Für Außenstehende mag es nun vielleicht so klingen, als wäre diese Simulation nur ein Zeitvertreib für privilegierte Kinder, die über ein perfektes Europa fantasieren; doch dies ist fern von jeglicher Realität. Jede Person, die ich während dieses Wochenendes kennenlernen durfte, hatte dieses besondere Leuchten in den Augen, wenn sie über Gerechtigkeit oder Freiheit sprach.
Erst durch solche Aktionen kann den Menschen gezeigt werden, dass Jugendliche keineswegs von der ,wahren' Realität abgeschirmt sind oder von ,richtiger' Politik keine Ahnung haben. All diese inspirierenden Personen, die sich an diesem Wochenende versammelt haben, verdienen die Chance, angehört zu werden. Möglicherweise sind ihre Ideen groß, aber ihr Glaube an ein vereintes, glückliches Europa ist größer.
Video: Emilia Kamniski (Jgst. EF) spricht vor der Vollversammlung (General Assembly)