Vive l'amitié franco-allemande! Ausblick auf den Frankreichaustausch im nächsten Jahr

„Europa wächst nicht aus Verträgen, es wächst aus den Herzen seiner Bürger oder gar nicht.“ (Bundesaußenminister Klaus Kinkel vor der 47. UN-Generalversammlung am 23. September 1992)

UNADJUSTEDNONRAW_thumb_28ef (c) Anne Ziemons
Datum:
Di. 17. März 2020
Von:
Armelle Schmitt

Unser Frankreichaustausch, an dem Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klassen teilnehmen können, existiert seit 2004 und findet eigentlich jährlich statt. In diesem Jahr muss der Austausch aufgrund der aktuellen Corona-Situation leider ausfallen. Wir nutzen diese besondere Situation, um in einem kurzen Bericht einen Blick auf das nächste Jahr zu werfen, in dem wir unsere deutsch-französische Freundschaft und Partnerschaft wieder besonders aufleben lassen wollen.

Austausch 2 (c) Armelle Schmitt

Während wir bis vor kurzem nur eine Partnerschule, das Collège privé Saint Joseph in Voiron, hatten, sind wir seit einem Jahr in der glücklichen Lage, unseren Schülern und Schülerinnen den Austausch mit einer weiteren Schule, der Institution Saint-François in La Côte Saint-André, anbieten zu können. Dies ist möglich, da Madame Bérengère Gaud, die aktuelle Leiterin des Austauschs auf französischer Seite, an beiden Schulen unterrichtet. Für uns bietet die Ausweitung des Austausches deutliche Vorzüge, da wir so einer größeren Zahl interessierter Schülerinnen und Schülern die Teilnahme anbieten können.

La Côte-Saint-André und Voiron liegen im Südosten Frankreichs in der Region Rhône-Alpes sehr idyllisch in den französischen Alpen. Beide Schulen sind aufgrund ihres guten Rufes in der Umgebung sehr beliebt und haben ein großes Einzugsgebiet: Viele Schülerinnen und Schüler treten daher täglich aus kleineren, in den Bergen gelegenen Dörfern ihren oftmals langen Schulweg an, um unsere Partnerschulen besuchen zu können.

Unser Austausch besteht aus insgesamt zwei Blöcken: So kommt regelmäßig im Frühjahr (März/April) eine Gruppe französischer Schülerinnen und Schüler nach Geilenkirchen, um eine Woche am Alltag ihrer Gastgeber teilzunehmen und die Umgebung in mehreren zweisprachig durchgeführten Exkursionen gemeinsam mit ihren deutschen Gastgebern zu erkunden.

Im Mai oder Juni besuchen dann die deutschen Schülerinnen und Schüler mit zwei deutschen Betreuern eine Woche lang ihre neuen französischen Freunde. Auch hier findet ein ähnliches Programm statt, das aus der Teilnahme am französischen Alltagsleben sowie Ausflügen und Projekten unterschiedlicher Art besteht.

Während der beiden Wochen bietet sich den Schülerinnen und Schüler unserer Schule die Möglichkeit, das Leben gleichaltriger junger Menschen unseres Nachbarlandes kennen zu lernen, kulturelle Unterschiede und Parallelen zu entdecken, neue (den Austausch oft überdauernde) Freundschaften zu entwickeln und ihre Sprachkenntnisse zum Teil erheblich zu verbessern. Auch das Agieren in der Gruppe, die Übernahme von Verantwortung für andere Schüler/innen (der eigenen oder fremder Nationalität), die Integrationsfähigkeit und die Fähigkeit zur Bewältigung unbekannter und zum Teil schwieriger Situationen (Teilnahme am Unterricht in der Fremdsprache; Integration in eine noch fremde Familie) werden nebenbei trainiert.

Vielen Schülerinnen und Schülern ist anzumerken, dass sie an der Teilnahme am Austausch im besten Sinne „wachsen“, da sie nicht nur erkennen, was sie bereits in der Fremdsprache ausdrücken können und warum sie sich mit dem Erlernen einer doch recht komplexen Sprache quälen, sondern auch selbst die Verbesserung ihrer kommunikativen und interkulturellen Kompetenzen feststellen können.

Wir hoffen, dass diese Begegnung auch weiterhin wächst und gedeiht, so dass noch viele Schülergenerationen auf diese Weise die Gelegenheit erhalten, Kontakte ins europäische Ausland zu knüpfen und das Leben junger Menschen in einem anderen Land kennen zu lernen.