Bischöfliches Gymnasium
Sankt Ursula
Geilenkirchen
Im Januar 1945 war der Zweite Weltkrieg noch im Gange; die Deutschen waren auf dem Rückzug, von Osten und Westen stießen die Alliierten vor. Die Rote Armee befreite am 27. Januar die Überlebenden aus dem Vernichtungslager Auschwitz – dem Ort, an dem ca. 1,5 Millionen Menschen dem nationalsozialistischen Rassenwahn zum Opfer fielen: Juden, Sinti und Roma, Behinderte, Kritiker des Regimes.
Um durch Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen die Gegenwart immer wieder zu ermahnen und aufzurütteln, hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog in einer Rede im Januar 1996 dazu aufgerufen, diesen Tag dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu widmen. In diesem Jahr wird dem 27. Januar besondere Aufmerksamkeit zuteil: Zum einen liegt die Befreiung des Vernichtungslagers 75 Jahre zurück, zum anderen geben viele politische Entwicklungen – auch in unserem Umfeld – dazu Anlass. So wurden im vergangenen Jahr u. a. die jüdischen Friedhöfe in Gangelt und Geilenkirchen geschändet und verwüstet. Auf umgestoßene Grabsteine wurden hakenkreuzähnliche Symbole geschmiert. Solche Ereignisse zeigen, dass es wichtig ist, die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen wachzuhalten und sich antisemitischen Strömungen in unserer Gesellschaft entgegenzustellen.
In diesem Sinne finden heute zahlreiche Veranstaltungen statt, in deren Kontext auch die Kundgebung am Montag auf dem Geilenkirchener Markt gehört, an der auch Schülerinnen und Schüler unserer Schule teilnehmen wollen, um ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus sowie jede Form der Ausgrenzung und ein Zeichen für ein friedliches und respektvolles Miteinander zu setzen.