Bischöfliches Gymnasium
Sankt Ursula
Geilenkirchen
Mit einer herausragenden Leistung begeisterten der Kammerchor des Bischöflichen Gymnasiums Sankt Ursula und ein Kammerorchester um Prof. Keraj von der Musikhochschule Köln, Abteilung Aachen, ihr Publikum durch die Präsentation von Brahms‘ Requiem. Ein beeindruckendes Werk wurde durch hohe Konzentration, sängerisches Engagement und eine musikalisch ausgewogene Interpretation glänzend zur Aufführung gebracht. Das Publikum in den Kirchen St. Maria Himmelfahrt Geilenkirchen und St. Dionysius Übach spendete den jungen Stimmen reichlich Applaus.
Unter der Leitung von Chorleiter Thomas Gottschalk zogen Kammerchor und Orchester Jung und Alt in den gut besuchten Kirchen in ihren Bann. Verse aus dem Alten und Neuen Testament wurden musikalisch plastisch interpretiert, die menschliche Vergänglichkeit kam ebenso zum Ausdruck wie Hoffnung und Trost für die Hinterbliebenen. Als der letzte Ton des Requiems verstummte, hatten die teils anmutigen, teils erschütternden Klänge dem Publikum die Sprache verschlagen. Auf eine sekundenlange Stille folgte minutenlanger Beifall. Den mitwirkenden Künstlern wurde spätestens an dieser Stelle bewusst, was sie mit ihrer Musik bewirkt hatten: ästhetisches Erstaunen, emotionale Anrührung, kontemplative Versenkung oder Reflexionsprozesse über das menschliche Dasein. Einige Konzertbesucherinnen und -besucher waren zu Tränen gerührt. Das Werk bot eine intensive Einstimmung auf die Fasten- und Passionszeit in Vorbereitung auf das Osterfest.
Der bestens disponierte Kammerchor zeigte mit ca. 60 Sängerinnen und Sängern eine unvergessene Interpretation des Requiems. Sowohl in a-cappella-Passagen als auch in Begleitung des Orchesters stellten die jungen Stimmen ihre gesangliche Qualität unter Beweis. Das Potenzial des Chors blitzte in einem äußerst homogenen Klang auf; der abgestimmte Zusammenklang der Sopran- und Altstimmen, die in präzisem Timing mit den Männerstimmen interagierten, stellte wiederholt den qualitativen Markenkern des Ensembles dar.
Man hatte, wie ein Konzertbesucher betonte, zu keiner Zeit den Eindruck, dass die Veranstaltung ein Schulkonzert sei. Dies ist ein erfreuliches Kompliment, zumal Brahms‘ Requiem nicht zum üblichen Repertoire eines Schulchors gehört. Der Kammerchor konnte ein weiteres Mal als regionaler Kulturträger und Botschafter gehobener Chormusik in Erscheinung treten. Unterstützt wurden die jungen Stimmen durch einen Projektchor aus Alumni und Freunden von St. Ursula, sodass die vielfältigen Herausforderungen des anspruchsvollen Konzertprogramms unbeschwert insbesondere auch in den Männerstimmen gemeistert werden konnten.
Margaux Marggraf (Sopran) und Johannes Jost (Bariton) stellten ihre unzweifelhafte Gesangsexpertise mehrfach unter Beweis. Margaux Marggraf, eine ehemalige Schülerin von St. Ursula, zeigte in ihrer Interpretation von „Ihr habt nun Traurigkeit“ ergreifende Wärme und tiefen Ausdruck. Die leuchtende Stimme berührte mühelos die Herzen des Publikums. Johannes Jost füllte seinerseits den Kirchenraum mit einer sonoren, klangvollen Stimme. Besonders in „Herr, lehre doch mich“ verlieh er der Musik eine mitreißende Intensität. Technische Flexibilität und emotionale Tiefe waren prägend für seinen Gesangsvortrag.
Zudem brachte auch das Orchester die emotionale Tiefe und erhabene Schönheit des Werks mit außergewöhnlicher Sensibilität zur Geltung. Ein warmes, volles Klangbild sowie eine dynamisch nuancenreiche Interpretation entfalteten die emotionale Bandbreite des Requiems. Mit spürbarer Hingabe leistete das Orchester einen Beitrag, dass die Musik zu einem zutiefst berührenden Hörerlebnis wurde.
Was bleibt sind zahlreiche musikalisch-ästhetische Erfahrungen und Begegnungen mit Musik, die Brücken bauen zur alltäglichen Gebrauchspraxis von Schülerinnen und Schülern. Derartige Projekte sind ein Baustein im Mosaik des musischen Profils unserer Schule; sie leisten einen Beitrag zum bedeutungstiftenden Eintauchen in unterschiedliche musikalische Praxisformen und bilden Ausgangspunkte für die reflektierte Aushandlung mit und Entwicklung der eigenen musikalisch-kulturellen Identität. Zahlreiche Anschlusskommunikationen im Unterricht der nachfolgenden Woche zeigten das große Interesse nicht zuletzt bei jungen Konzertbesucherinnen und -besuchern.
Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden in Chor und Orchester, die Gesangssolisten, die mitwirkenden Kolleginnen und Kollegen (Dirk Barde (Kontrabass), Mathis Groß (Orgel), Theresa Hamacher (Sopran), Vanessa Nossol (Sopran) und Andrea Fühner (Alt), Herrn Mürkens und das Technik-Team für die Konzertaufnahmen, Herrn Kozikowski und Frau Wolff für die Konzerteinführungen sowie der Kreissparkasse Heinsberg für die großzügige finanzielle Unterstützung der Konzerte.
Musik macht den Alltag bunter, besonders das Singen in einem Chor. Verbringst du gerne Zeit mit Freunden und teilst eine Faszination für Musik, so werde auch du Teil der herzlichen Gemeinschaft des Kammerchors St. Ursula. Wir laden interessierte Schülerinnen und Schüler insbesondere der Klassen 8 bis Q2 herzlich zur Mitwirkung und Unterstützung neuer Chorprojekte ein. Die wöchentlichen Proben finden dienstags von 17.30 Uhr bis 20.00 Uhr in der Aula statt. Kommt gerne vorbei!