#WeRemember: Projektion der Geilenkirchener Synagoge beim Lichtergang der „Initiative Erinnern“

Projektion an der Mauer der Burg auf dem Schulhof (c) Ron Weimann
Projektion an der Mauer der Burg auf dem Schulhof
Datum:
Di. 14. Nov. 2023
Von:
Projektgruppe "Synagoge"

Am 9. November findet in Geilenkirchen traditionell die Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht statt. In diesem Jahr machte der von der „Initiative Erinnern“ organisierte Lichtergang auch am Gymnasium St. Ursula Halt.

Der Lichtergang stand in diesem Jahr klar unter dem Zeichen des Terrorangriffs der Hamas und der damit einhergehenden weltweiten Zunahme des Antisemitismus.

Nach einer würdevollen Andacht in der Kirche St. Marien unter Leitung von Schulseelsorger Bernhard Kozikowski und Pfarrerin Anne Lungová zogen die Teilnehmer des Lichtergangs auf den Schulhof unserer Schule, da der üblicherweise angesteuerte Synagogenplatz aufgrund einer Baustelle aktuell nicht begehbar ist.

Auf dem Schulhof erwartete die ca. 200 Teilnehmer der Gedenkveranstaltung eine Projektion der Geilenkirchener Synagoge an einer Mauer der Burg. Die Projektion war Teil der Aktion #WeRemember des World Jewish Congress, einer internationalen Vereinigung von jüdischen Gemeinden und Organisationen, in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland und der Israelitischen Religionsgesellschaft in Österreich. Zum wiederholten Male wurden am Gedenktag des 9. November an vielen Orten in Deutschland und Österreich digital rekonstruierte Synagogen am originalen historischen Standort oder auf Leinwänden projiziert. Auf diese Weise soll an das ehemals reichhaltige und vielfältige jüdische Leben erinnert werden.

#WeRemember (c) World Jewish Congress
#WeRemember

Hannover, Frankfurt, Köln, Mannheim, München und Berlin sind Beispiele für insgesamt 17 Standorte, an denen Synagogen projiziert wurden. Von diesem Jahr an ist auch die Geilenkirchener Synagoge ein Teil der Gedenkaktion, die unter der Schirmherrschaft der Präsidentin des Deutschen Bundestags Bärbel Bas steht. Neben der Projektion gehörten zu der Aktion auch vom World Jewish Congress zur Verfügung gestellte VR-Brillen, mit denen Besucher unserer Ausstellung früher am Tag die Geilenkirchener Synagoge virtuell besuchen konnten.

Begleitet von Redebeiträgen der Schülerin Johanna Wagner sowie der Schüler Anton Heinrichs und Nils Biermann, die am Synagogenprojekt mitgearbeitet haben, sahen die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung einen eigens für den Abend produzierten Film der virtuell rekonstruierten Geilenkirchener Synagoge.

„Wir können uns nun noch weniger vorstellen, dass dieses wunderschöne und würdevolle Gebäude in der Nacht vom 9. auf den 10. November auf brutale Weise angegriffen und zerstört wurde“, so Johanna Wagner, die es nicht versäumte, die digitale Rekonstruktion der Geilenkirchener Synagoge in einen größeren Kontext zu stellen: „Vor diesen Hintergründen ist es umso unbegreiflicher und umso unerträglicher, dass Juden in Deutschland heute, 85 Jahre nach der Reichspogromnacht, wieder Angst haben müssen. […] Wir sind hier, um unsere Solidarität mit Israel und mit allen Juden zu zeigen und um uns zum jüdischen Leben und zur jüdischen Kultur zu bekennen."

Der Lichtergang endete am Anita-Lichtenstein-Platz vor dem Jüdischen Friedhof nach einer Ansprache des Sprechers der „Initiative Erinnern“ Hans Bruckschen mit dem gemeinsam gesungenen Friedenslied „Hevenu Shalom Alechem“.

Wir danken Wolfgang Robertz (Stadt Geilenkirchen), dem städtischen Bauhof und unseren Hausmeistern Michael Stolz und Rene Musong für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Projektion.

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