Bischöfliches Gymnasium
Sankt Ursula
Geilenkirchen
Am Montag, dem 24. Oktober 2022, kam es am Bischöflichen Gymnasium Sankt Ursula auf Einladung der Stadt Geilenkirchen zu einer bewegenden Filmvorführung: 125 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe EF sahen die Dokumentation „Truus‘ Children“ und erhielten im Anschluss sehr persönliche Einblicke in die Dreharbeiten durch die Regisseurinnen Pamela Sturhoofd und Jessica van Tijn.
„Ich habe viel gelernt und der Film hat geholfen, mich in die Personen, die zum Zeitpunkt ihrer Flucht in unserem Alter waren, hineinversetzen zu können.“ (Elvin)
„Die Filmvorführung und das Gespräch waren sehr interessant.“ (Melisa)
„Ich finde es sehr wichtig, dass der Film dazu beiträgt, Truus und das, was sie geschafft hat, bekannt zu machen. Es gibt sicher noch andere „Stille Helden“, die dies ebenso verdient hätten.“ (Max)
„Ich fand es sehr gut, dass die Regisseurinnen unsere Fragen so ausführlich beantwortet haben.“ (Paula)
Diese Äußerungen stehen stellvertretend für viele positive Rückmeldungen, die die Schülerinnen und Schüler den niederländischen Regisseurinnen der Dokumentation bereits persönlich mitteilen konnten. Zusammen mit dem Ersten Beigeordneten der Stadt Geilenkirchen, Herbert Brunen, und Heimatforscher Karl-Heinz Nieren, der uns im Vorfeld eine Reihe an Hintergrundinformation zur Verfügung gestellt hatte, besuchten Pamela Sturhoofd und Jessica van Tijn unsere Schule, um mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen.
Aber der Reihe nach: Der Film „Truus‘ Children“ erzählt die Geschichte von Geertruida Wijsmuller-Meijer (1896-1978), einer niederländischen Bankiersfrau, der es während der Zeit des Nationalsozialismus mit großem Mut und unermüdlichem Einsatz gelungen war, mehr als 10.000 vorwiegend jüdischen Kinder eine Ausreise zu ermöglichen und sie so vor der Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten zu bewahren. Die Regisseurinnen Pamela Sturhoofd und Jessica van Tijn haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese bis vor kurzem weitgehend unbekannte Heldin und ihre Leistungen, die gerade in der heutigen Zeit in vielerlei Hinsicht als vorbildhaft und inspirierend gelten können, ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Dies gelang ihnen vor allem mithilfe der „Kinder“, die durch „Tante Truus“ überlebt haben, heute an vielen verschiedenen Orten in der gesamten Welt leben und in der Dokumentation ihre Erinnerungen an „Tante Truus“ schildern. Unter den Geretteten befanden sich auch der letzte in Geilenkirchen geborene Jude, Kurt Gottschalk, und seine Schwester Helga, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA ausgewandert sind und in dem Film ebenfalls zu Wort kommen.
Die Thematik der Dokumentation wurde im Vorfeld in den Geschichtskursen der Jahrgangsstufe EF behandelt. In diesem Zusammenhang hatten die Schülerinnen und Schüler Fragen vorbereitet, die sie im Anschluss an die Filmvorführung den anwesenden Regisseurinnen stellten. Diese gewährten in ihren Antworten sehr informative und persönliche Einblicke in die Entstehung der Dokumentation und in ihre unermüdliche Arbeit gegen das Vergessen und zeigten sich ihrerseits sehr interessiert an den Eindrücken und Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler.
Wir danken der Stadt Geilenkirchen für die Organisation der Filmführung und den Regisseurinnen Pamela Sturhoofd und Jessica van Tijn für ihren Besuch an Sankt Ursula!