Bischöfliches Gymnasium
Sankt Ursula
Geilenkirchen
„Eine angenehme Stimme ist sehr oft mit sonst übrigens guten Eigenschaften des Leibes und der Seele verbunden.“ (Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
Die Stimme wird in unserer Gesellschaft unterschätzt. Jedem jungen Menschen obliegt es heutzutage, die Qualität eines Videos zu bewerten und auf Anhieb zu entscheiden, ob ein Bild oder der Bildverlauf in einem Videclip einen Like verdienen oder nicht. Auch ein Selfie wird niemals ,einfach so‘ aufgenommen, der geneigte Kopf vor dem audrucksstarken Hintergrund durchläuft ein geschultes Bewertungsraster, das sich nur mit dem maximal möglichen – und einer Auswahl nach vielen Einzelaufnahmen – zufriedengibt.
Bei der Stimme ist das anders. Sie wird als gegeben angesehen, als unveränderbar. Kriterien gibt es natürlich, sie werden jedoch nur peripher bewertet. Die Stimme gehört eben dazu, da kann man nichts machen. Diese Ansicht ist falsch. Der Literaturkurs Medien am Gymnasium Sankt Ursula Geilenkirchen beschäftigt sich in einem Schuljahr der Jahrgangsstufe Q1 mit der Ausbildung dieser eigenen, persönlichen Stimme. Dass dazu im Titel das Zitat eines Physikers erscheint, ist kein Zufall.
Eine Stimme zu haben heißt in diesem Zusammenhang auch, sie mit den richtigen Worten zu benutzen, Belege für das Gesagte anzuführen und bei der Wahrheit zu bleiben. Damit nicht genug. Die eigene Stimme medial aufzubereiten, damit sie auch Gehör findet, eröffnet eine abschließende Kompetenz im Literaturkurs Medien. Dazu sind die Teilnehmenden auch auf andere Stimmen angewiesen, die ihre Stimme als Träger der eigenen Meinung und des erarbeiteten Wissens stützen.