Bericht und Bildergalerie: Q1-Erdkunde-Leistungskurse besuchen lokalen Milchviehbetrieb

Titelbild (c) Bischöfliches Gymnasium St. Ursula Geilenkirchen (Tobias Sodekamp)
Datum:
So. 4. Feb. 2024
Von:
Alexander Kaliciak (Schülerredaktion)

Oftmals hört man in den Nachrichten, von Verwandten und Freunden oder auch im Unterricht von den Vorteilen des lokalen Anbaus, wie etwa eine umweltfreundlichere Produktion oder auch eine gerechtere Bezahlung. Um uns dieses Konzept genauer anzuschauen, haben die Erdkunde-Leistungskurse der Q1 den Milchhof Schiffers in Waldfeucht-Bocket in Form einer Exkursion besucht.

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Natürlich wäre der einfache Besuch langweilig, also hat die Familie Schiffers uns freundlicherweise durch den Hof geführt. Am Anfang haben wir die Jungtiere des Hofes besucht. Gemeinsam wachsen diese in Kleingruppen auf und werden von den Mitarbeitern des Hofes gefüttert. Die süßen kleinen Tiere produzieren natürlich nicht von Geburt an Milch, also entstehen für den Betrieb Kosten, die aber von der Milch der erwachsenen Kühe aufgefangen werden.

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Weiter ging es zu den erwachsenen Tieren. Der Hof besitzt ca. 250 von diesen, ein großer Stall mit einigen Freizeitbeschäftigungen wie eine automatische Massageanlage dienen als das Zuhause der Tiere. Natürlich muss eine so große Menge auch gefüttert werden. Der Großteil der Nahrung wird vom Hof selbst angebaut. Auf diese Weise können viele CO2- Emmisionen eingespart werden, ebenfalls bleibt die Produktion so lokal. Zusätzlich werden kleine Teile des Futters von anderen Bauernhöfen aus der EU importiert, um den Abwechslungsreichtum des Futters zu erweitern. Das sind hauptsächlich Restprodukte, die bei der Produktion aus verschiedenen Gründen anfallen, jedoch nicht weggeworfen werden müssen. Dadurch steigert sich die Effizienz der Nutzung.

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Um bei dem Thema der Umweltfreundlichkeit zu bleiben, lässt es sich sagen, dass der Hof die Abfallprodukte wie Kuhdung oder Maisreste weiterverarbeitet zu Energie. In der hofeigenen Biogasanlage werden diese Reste verbrannt und zu Strom und Wärme umgewandelt. Auch hat der Hof an verschiedenen Orten Solarpaneele, um zusätzlichen grünen Strom zu erzeugen.

Selbstverständlich müssen die Kühe auch gemolken werden. Das geschieht aktuell in einem separaten Nebengebäude mit etwas älterer Melktechnik. Der Hof plant aber einen Ausbau des Geländes. Denn es sollen neue Melkroboter angeschafft werden. Diese würden es aufgrund des gesunkenen Arbeitsaufwands erlauben, die Kühe dreimal am Tag zu melken, was zu höheren Erträgen und verbesserter Gesundheit der Tiere führen soll.

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Die Milch kann in ihrem Rohzustand aber noch nicht verkauft werden. Die meisten Höfe verkaufen die Rohmilch an externe Molkereien, der Hof Schiffers aber hat eine eigene Molkerei. Dort wird die Milch für den Verkauf von Keimen bereinigt, außerdem wird für die fettarme Milch der Fettanteil reduziert. Die nun verkaufsbereite Milch wird entweder direkt abgefüllt oder zu anderen Produkten wie Kakao oder Joghurt weiterverarbeitet. Anschließend werden die Produkte unter der Marke „Zipfelmilch“ in einigen lokalen Rewe- und Edeka-Märkten sowie in einem Automaten direkt auf dem Hof verkauft.

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Wir konnten uns selbst von der Qualität der Produkte überzeugen, so bekamen wir einige Kostproben der Produkte. Diese waren vom Geschmack her sehr überzeugend und auf jeden Fall als lokal hergestellte Milchprodukte zu empfehlen! Ein großer Dank gilt der Familie Schiffers für diese Führung und das geduldige sowie fachkundige Beantworten unserer Fragen, ebenfalls möchten wir uns bei den Organisatoren der Exkursion, Herrn Möller und Herrn Sodekamp, bedanken!

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