Bischöfliches Gymnasium
Sankt Ursula
Geilenkirchen
Am kommenden Mittwoch, dem 09. November, erinnern wir uns an die Opfer der Reichspogromnacht. 30 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe EF waren im Vorfeld im Stadtgebiet unterwegs, um die im Gedenken an die Geilenkirchener Juden verlegten „Stolpersteine“ zu reinigen und damit die Erinnerung wachzuhalten.
Die Geschehnisse in der Nacht vom 09. auf den 10. November 1938 zählen zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte. Gerade einmal 84 Jahre ist es her, dass überall im Land Juden angegriffen und inhaftiert, ihre Geschäfte zerstört und Synagogen geschändet wurden – auch hier bei uns in Geilenkirchen, einst eine der größten jüdischen Gemeinden im gesamten Umkreis.
Wir alle stehen in der Verantwortung, dass die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht in Vergessenheit geraten, und dass wir jeglicher Form von gewissenloser Hetze, Rassismus und Antisemitismus, die wir aktuell durch den wachsenden Rechtsextremismus wieder erleben, aktiv entgegengetreten.
Vor diesem Hintergrund lädt die „Initiative Erinnern“ für kommenden Mittwoch, den 09. November, ab 19 Uhr zur alljährlichen Gedenkveranstaltung. Der Abend beginnt mit einer Andacht in der evangelischen Kirche, musikalisch begleitet u.a. vom Kammerchor unserer Schule. Es folgt ein „Lichtergang“ zum Synagogenplatz und zum jüdischen Friedhof. Alle Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern sind herzlich eingeladen!
Unterstützt von unserem ehemaligen stellvertretenden Schulleiter Bernward Coers, der die Stolpersteinputzaktion vor einigen Jahren ins Leben gerufen hatte, begaben sich schon heute 30 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe EF mit Reinigungsmaterialien ausgerüstet zu insgesamt 24 Orten im Zentrum von Geilenkirchen. An diesen waren in den vergangenen Jahren 96 „Stolpersteine“ in Erinnerung an die aus der Stadt vertriebenen und ermordeten Juden verlegt worden. Die Steine aus Messing, die als kleine Gedenktafeln vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer in den Gehweg eingelassen sind, verlieren mit der Zeit ihren Glanz. Damit die Steine und damit die Erinnerung an das Schicksal der Geilenkirchener Juden nicht verblassen, haben die Schülerinnen und Schüler diese vom Schmutz befreit und poliert – als sichtbares Zeichen gegen das Vergessen. Und als Zeichen dafür, dass sich die Geschichte nicht wiederholen darf.