Bischöfliches Gymnasium
Sankt Ursula
Geilenkirchen
Bei einem sehr herzlichen Empfang sowie einer Führung durch die neu gestalteten Räumlichkeiten der Wohnungslosenhilfe der Caritas in Geilenkirchen haben Schülerinnen und Schüler unserer Schule die Spenden des umgekehrten Adventskalenders übergeben. Alle Mitwirkenden danken den fleißigen Spendern, die in der Adventszeit in der Pausenhalle mitgeholfen haben, wohnungslosen Menschen zum Weihnachtsfest eine besondere Überraschung zu bereiten. Bei der Übergabe der schwer gepackten Kartons wurde sehr schnell deutlich, die Sankt-Ursula-Aktion war ein voller Erfolg.
Sich nicht beschenken lassen, sondern andere beschenken, denen das Leben nicht so gut mitspielt – das ist die Grundidee des umgekehrten Adventskalenders. Sabine Philippen, Elternvertreterin am Bischöflichen Gymnasium Sankt Ursula in Geilenkirchen, hat im Radio davon zum ersten Mal gehört und fand die Idee so toll, dass sie diese unbedingt vor Ort in die Tat umsetzen wollte. Gedacht, getan: Sie nahm Kontakt zu Lehrerin Anne Kreutzer auf, die seit über zehn Jahren das Obdachlosenprojekt am Bischöflichen Gymnasium Sankt Ursula Geilenkirchen leitet.
Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern des Pädagogik-Leistungskurses und der Schülervertretung traf man schnell die Entscheidung, im November den umgekehrten Adventskalender für die Wohnungslosenhilfe des Caritasverbandes Heinsberg in Geilenkirchen zu gestalten. Vor den Herbstferien gab es gemeinsame Treffen mit ersten Überlegungen und Planungen. „Wir haben uns natürlich ausgiebig Gedanken dazu gemacht, was ein solcher Adventskalender enthalten sollte. Was brauchen wohnungslose Menschen am nötigsten? Und was kann man neben den nützlichen Dingen für den Alltag zusätzlich sammeln, um den Menschen eine kleine Freude zu machen?“, erzählt Sabine Philippen. Die Schülerinnen und Schüler gestalteten eine ‚Wunschliste‘ und erstellten einen Plan, wann und wo die Geschenke eingesammelt werden sollten.
Auch zu dem Einrichtungsleiter der Wohnungslosenhilfe Frank Wittke nahm man direkt Kontakt auf und tauschte bei einem Treffen alle Planungen aus. Plakate wurden aufgehangen, damit so viele Menschen wie möglich von der Aktion erfahren und sich beteiligen. Die Aktion wurde auch auf der schuleigenen Website und auf diversen sozialen Plattformen beworben. Am ersten Dezember ging es dann endlich los. An insgesamt 14 Tagen wurde in der zweiten großen Pause fleißig gesammelt. An jedem Tag gab es ein ‚Geschenke-Motto* und so wurde beispielsweise Duschgel, Kaffee, Socken, Suppen, Handschuhe oder Zahnbürsten bei den fleißigen Mädchen und Jungs in der Pausenhalle abgegeben. Aber natürlich gehörten auch Süßigkeiten und Bücher als ‚Verwöhnprogramm für die Seele‘ dazu.
Anne Kreutzer war begeistert: „Viele beteiligten sich an der Spendenaktion und kamen sogar mehrmals mit Spenden vorbei. Ich bin sehr stolz auf das große Engagement der Schülerinnen und Schüler für den Einsatz und auf die große Beteiligung aller.“ Die Spenden wurde nach entsprechendem Motto sortiert und gepackt. Und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Viele große Kartons voller toller Geschenke kamen zusammen.Drei Tage vor Weihnachten machten sich die Schülerinnen und Schüler mit Sabine Philippen und Anne Kreutzer und den vielen Spenden auf dem Weg in die Wohnungslosenhilfe. Dort wurden sie bereits von den beiden Mitarbeiterinnen der Wohnungslosenhilfe Birgit Feltzmann und Anna Stuhr sowie Judith Anlauf, Abteilungsleiterin für ‚Gefährdete & behinderte Menschen‘ beim Caritasverband Heinsberg, freudig erwartet. Natürlich waren auch einige wohnungslose Männer anwesend, die momentan in den örtlichen Wohnungen der Wohnhilfen untergebracht sind. Bei der Übergabe war die Freude bei allen ungemein groß. So viele tolle Geschenke – alle waren sehr berührt. Die ‚Bewohner‘ bedankten sich herzlich und betonten aber, dass neben den Geschenken viel wichtiger für sie sei, dass Menschen etwas für andere machen würden und daraus dann solche tollen Aktionen entstehen würden.
Natürlich gab es einen regen Austausch in der großen Runde. Birgit Feltzmann, seit vielen Jahren in der Wohnungslosenhilfe tätig, erzählte der Gruppe einiges über die Einrichtung und über die Situation der wohnungslosen Menschen im Kreis Heinsberg. Viele der Schülerinnen und Schüler erzählten, wie wichtig dieses Projekt auch für sie persönlich war. „Natürlich bekommt man in den sozialen Medien oder im Fernsehen einiges mit über Obdachlose aber jetzt hier in einer solchen Einrichtung zu stehen und sich mit wohnungslosen Menschen zu unterhalten ist eine ganz andere Geschichte. Das geht einem doch sehr nahe“, zeigte sich eine Schülerin sichtlich beeindruckt.
„Schon während der ganzen Aktion bekommt man ein neues Bewusstsein für die Not einiger unmittelbar neben dir und deinem Umfeld. Ich bin sehr froh, dass ich dabei war“, bestätigt ein Schüler und zwei Schülerinnen ergänzen: „Wir haben andere beschenkt, aber eigentlich war es auch für uns vor allem eine Art sinnstiftendes Geschenk“. Die Spendengruppe war sich am Ende einig, „dass das Bewusstsein für die Not anderer sowie der Möglichkeit, diese mit kleinen Dingen zu lindern, auch nur für einen Moment, eine super Erfahrung fürs Leben ist.“