Nach einer Messfeier mit Weihbischof Ansgar folgte in den Räumen der Wohnungslosenhilfe ein gemeinsames Abendessen, an dem auch Mitglieder der Gubbio-Gemeinde teilnahmen. „Die Gespräche waren sofort sehr intensiv, und es war interessant, etwas über den Alltag und die Lebensgeschichte dieser Menschen zu erfahren“, sagte eine Schülerin auf der Heimfahrt. „Sie waren sofort sehr offen und es schien ihnen auch gutzutun, mit jemandem ins Gespräch zu kommen und von ihrem Alltag zu berichten.“

Nach dem Abendessen erfolgte die Übergabe der Schuhe gemeinsam mit Schwester Christina. In der Nähe einer mobilen Suppenküche wurden in der U-Bahn-Unterführung am Appellhofplatz Kartons aufgestellt. Darin abgelegt fanden Wohnunglose neue warme Winterschuhe, natürlich nach Größen sortiert. Die Interessenten ließen nicht lange auf sich warten. Schnell schien sich die Schuhausgabe herumgesprochen zu haben, denn die Unterführung füllte sich und immer wieder schauten Menschen vorbei. Zunächst oft schüchtern folgten sie schließlich gerne der Nachfrage der Schülerinnen und Schüler „Brauchen Sie vielleicht warme Schuhe?“ und probierten ein Paar an. Gleich zweimal direkt zu Beginn der Verteilung wanderten gerade noch getragene alte Schuhe in den Mülleimer der Unterführung, die Freude wurde mit wiederholten und im Gang langsam verstummenden „Danke schön, danke, danke, danke“-Rufen ausgedrückt.

Als besondere Begegnung ist das Aufeinandertreffen mit Vanessa und Sera zu nennen. Die beiden Studentinnen sind neu in Köln und haben kurzerhand ein eigenes privates Obdachlosenprojekt auf die Beine gestellt. „Eines Abends bin ich hier durch die U-Bahn gelaufen und hab gedacht: Das ist doch viel zu kalt, da müssen wir was tun“, berichtete die 19-jährige Vanessa. „Wir haben dann über Insta einen Aufruf gestartet und sammeln Spenden von anderen Studierenden.“ Mit Schals, Jacken, Mützen, Hosen, Schuhen, Rucksäcken, T-Shirts und Pullovern bepackt geht es seitdem regelmäßig für die beiden in die U-Bahn-Station. An diesem Abend freuten sie sich sichtlich über die Gesellschaft beim Verteilen der Spenden. Vanessa, Sera und ihr Obdachlosenprojekt schienen zudem bereits bekannt am Appellhofplatz zu sein, denn alle Artikel am kleinen Spendenstand waren nach rund 15 Minuten vergriffen. Glücklich packten die beiden zusammen, und in ihrem Gesicht zeigte sich das Wissen, heute Abend etwas Gutes getan zu haben. Dass dieses Gefühl etwas Besonderes und Nachhaltiges ist, durften wieder einmal auch unsere Schülerinnen und Schüler sowie alle Mitwirkenden erfahren.

Das Obdachlosenprojektes am Bischöflichen Gymnasium Sankt Ursula Geilenkirchen sammelt in jedem Jahr  gemeinsam mit der Bischöflichen Marienschule in Leverkusen-Opladen Spenden für die Obdachlosenhilfe in Köln. Allen Schülerinnen und Schülern, Eltern, Ehemaligen und Freunden sagen wir ganz herzlich „danke" für die Mithilfe.