RWTH-Ausstellung „We, The Six Million“ ab dem 08. November 2021 in der Aula des Bischöflichen Gymnasiums Sankt Ursula Geilenkirchen

Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Israel (c) iStock.com/tzahiV
Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Israel
Datum:
Di. 2. Nov. 2021
Von:
Pascal Cremer und Elke Sieben

„We, The Six Million Murdered People Speak“ – „Wir, sechs Millionen ermordete Menschen sprechen“. Mit diesen Worten beginnt ein Gedicht Dr. Davin Schönbergers. Schönberger war der letzten Rabbiner der Aachener Synagogengemeinde in den 1930er-Jahren. Er erinnert in seinem Gedicht an das Leid der über sechs Millionen Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung und gibt ihnen eine Stimme.

Flyer (We, The Six Million) (c) RWTH Aachen (Institut für katholische Theologie)
Flyer (We, The Six Million)

Das Gedicht ist zugleich Titel und Motto einer Wanderausstellung der RWTH Aachen, die in der Woche vom 08. bis zum 12. November in der Aula des Bischöflichen Gymnasiums Sankt Ursula Geilenkirchen gastiert. Die Ausstellung thematisiert Lebenswege von Opfern der Shoah aus dem westlichen Rheinland und zeigt die Auswirkungen der nationalsozialistischen Verfolgung in verschiedenen Berufs- und Lebensbereichen des jüdischen Lebens. Den Schwerpunkt bilden dabei unterschiedliche Biografien von Juden aus der Region, auch aus Geilenkirchen.

Geplant ist ein Besuch der Ausstellung für alle Geschichtsklassen und -kurse unserer Schule ab der Jahrgangsstufe 9. Die Führungen übernehmen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2, die ebenfalls Beiträge erarbeitet haben, die in die Ausstellung integriert wurden, unter anderem die eindrucksvolle Biografie der Geilenkirchener Jüdin Ruth Greifer (geb. Dahl), die in den 1930er-Jahren unsere Schule besuchte, 1938 in die Niederlande floh und die nationalsozialistische Verfolgung versteckt im Untergrund überlebte.

Die Ausstellung ist am 09. November, dem Gedenktag zur Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse der Reichspogromnacht des Jahres 1938, von 16 bis 18 Uhr auch öffentlich zugänglich. Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Verständnis, dass sich pandemiebedingt nur eine begrenzte Anzahl von Gästen zeitgleich in der Aula aufhalten darf und es unter Umständen zu Wartezeiten kommen kann. Es gelten zudem die Bestimmungen der „3G-Regel“ und es besteht die Verpflichtung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

 

Lichtergang der Initiative Erinnern

Plakat Lichtergang (c) Initiative Erinnern
Plakat Lichtergang

Am Abend des 09. November lädt die „Initiative Erinnern“ traditionell zu einem Lichtergang durch Geilenkirchen. Beginn ist um 18 Uhr in der katholischen Kirche St. Mariä Himmelfahrt am Markt in unmittelbarer Nähe zur Schule, so dass es möglich ist, einen Ausstellungsbesuch und die Teilnahme am Lichtergang miteinander zu verbinden.

„Stell die Würde des Menschen wieder her, die Herrschaft Gottes, verdreht und entwürdigt durch menschlichen Wahn.“ Auch diese Verse formuliert Dr. Davin Schönberger in seinem Gedicht. In diesem Sinne wollen wir durch die Erinnerung dazu beitragen, dass die Opfer der Nationalsozialisten nicht in Vergessenheit geraten, und ein Zeichen setzen gegen jede Form von Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus.